Unser Tun
„Weigere dich nicht, dem Bedürftigen Gutes zu tun, wenn deine Hand es vermag.“ Sprüche 3,27
Dies war die Losung für den vergangen Sonntag gewesen und ist für uns immer wieder eine neue Entscheidung, vor die wir hier gestellt werden. Natürlich sind wir hier, um zu helfen, aber es ist schwer, dabei nicht ausgenutzt zu werden. Im Krankenhaus stellen sich Menschen arm, obwohl sie die Mittel hätten.
Unsere Arbeit ist geprägt von Vielseitigkeit. So wird uns nicht langweilig, aber es fordert uns auch sehr heraus.
Michael, der seit Mai wieder als Krankenpfleger arbeitet, hat seinen Einsatz im OP, auf der Endoskopie oder auf der Station, je nach Dienst. Seine freie Zeit ist geprägt von den verschiedenen Arbeiten, die noch an unserem Haus gemacht werden müssen und immer wieder von Hausmeistertätigkeiten im Krankenhaus. Gerade baut er an der Kühlzelle für die Krankenhausküche, damit Obst und Gemüse länger frisch bleiben.
Unsere Kinder sind bis vor drei Wochen noch in die peruanische Schule gegangen. Es waren sehr anstrengende Monate gewesen. Sehr viel Zeit ging am Nachmittag für die vielen Hausaufgaben drauf, die nicht nur die Nerven der Kinder stressten. Nun sind wir alle sehr froh über die Entscheidung, unsere Kinder wieder allein zu unterrichten. Unsere Lernhelferin Friederike haben wir vor gut einer Woche verabschiedet, so dass ich die Unterrichtung übernommen habe. Ende August hat sich unsere neue Helferin Rebekka angemeldet. Dann werden wir neu entscheiden, wie wir es aufteilen, denn es sind dann drei Kinder, die lernen möchten. Leonore kommt zum zweiten Mal in die Schule, erst peruanisch und jetzt deutsch. Sie ist ganz stolz, dass ihr zwei Zähnchen wackeln.
Montags und dienstags bekommen wir immer Besuch von Kindern, die mit Begeisterung Brettspiele machen. Abends sitzen sie dann alle um unseren Tisch und freuen sich übers Essen. Die Kinderarbeit ist, obwohl sie mir großen Spaß macht, immer noch eine große Herausforderung, besonders wenn ich die Stunde gestalten muss. Glücklicherweise haben wir gutes Material, was die Arbeit sehr erleichtert. Der Donnerstagsclub hat sich mittlerweile von 15 auf 30 Kinder verdoppelt. Freitags ist der kleine Club für 2-5 Jährige, zu dem nun auch schon zwischen 10 und 15 Kindern kommen. Viele von den ganz Kleinen getrauen sich schon, allein zu bleiben. Es sieht richtig niedlich aus, wenn sie die Bewegungslieder mitmachen.
Wir sind gespannt, was uns die nächsten Wochen bringen werden.